Ein sehr wichtiges Thema für alle Menschen im Land ist die Zukunft der Alterssicherung! Leider spielt dieses Thema im Wahlkampf keine Rolle. Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen in den sozialen Sicherungssystemen, allen voran der Rente. Immer weniger Beitragszahler kommen auf immer mehr Rentner. Bereits heute kommt 1 Rentner auf 3 Beitragszahler. In den nächsten Jahren verschlechtert sich dieses Verhältnis immer mehr. Treten heute geborenen Kinder ins Erwerbsleben ein und zahlen in die Rentenversicherung, dann müssen sie 20% mehr Rentner als heute finanzieren!
Dabei haben die Zahlungen aus den Beiträgen der Rentenversicherungen noch nie ausgereicht. Neben den 18,6% Rentenbeitrag den Arbeitnehmer zusammen mit Arbeitgebern aktuell in die Rentenversicherung aus Gehältern einbezahlen, bestand schon immer ein hoher Zuschuss zur Rente aus den allgemeinen Steuern. So wurden 1957 rund 27% aller Steuereinnahmen als Zuschuss zur Rente verwendet. Zwischenzeitlich war dies wegen der zahlreichen Boomer im Arbeitsleben viel weniger. Aber bereits 2025 haben wir dieses Niveau wieder erreicht: 132,9 Mrd. Euro, oder 27,2% aller Steuereinnahmen fließen wieder als Zuschüsse in die Rentenversicherung (Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Haushaltstelle 1102, Bundeshaushalt 2025).
Schreibt man diese Entwicklung für die nächsten 20 Jahre bis 2045 fort muss - ohne eine Reform - zwangsläufig sowohl der Versicherungsbeitrag um 28% steigen, auf dann 23,8% statt der heutigen 18,6% und 171 Mrd. € aus Steuern bezuschusst werden!
Zusätzlich werden auch noch die Pensionen der Beamten aus dem laufenden Etat bezahlt, weil viel zu geringe fast keine Rückstellungen für deren Pensionen gebildet wurden. Und die Ampel hat die Beamtenstellen übermässig ausgebaut und in der Operation Abendsonne viele treue Diener vor Regierungswechsel befördert.
Wie lässt sich dies bewältigen? Jedenfalls ist Gerechtigkeit zu wahren. Die Steigerungen können nicht einseitig zu Lasten der jüngeren Generation gehen. Diese können nichts dafür, dass Deutschland nun fast 50 Jahre zu wenige Kinder hat! Der Vorschlag der FDP, SPD und Grünen geht aber in genau diese Richtung, die Beiträge der Kinder sollen steigen! Natürlich erst nach der Wahl. Zum Glück ging der Gesetzentwurf mit der zerbrochenen Ampel bislang nicht durchs Parlament!
Es gibt nur eine Lösung: Wirtschaftswachstum! Setzt sich der Stillstand der letzten 8 Jahre unter der grossen Koalition fort oder fällt unsere Wirtschaftsleistung wie in den vergangenen 3 Jahren unter der Ampel noch weiter, dann ist das Niveau der Sicherungssysteme nicht zu halten. Die Verpflichtungen sind zu groß, um sie mit Einsparungen an anderer Stelle zu decken.
Wie stehen die Freien Wähler zur Rente? Rentenreform zwingend notwendig!
Altersarmut entschieden bekämpfen
Wir müssen ein Konzept zur finanziellen Absicherung im Alter entwickeln. Das Rentensystem ist radikal und gründlich zu reformieren und zukunftsfähig auszubauen.
Wir setzen uns dafür ein, dass niemand im Alter in Armut leben muss. Gleichzeitig müssen private und betriebliche Altersvorsorge gestärkt werden, um allen Menschen eine würdige Altersversorgung zu ermöglichen. Wir lehnen es ab, dass Rentner durch Steuern oder hohe Lebenshaltungskosten übermäßig belastet werden. Der Schutz vor Altersarmut ist ein zentrales Anliegen unserer Sozialpolitik. Dazu gehört u.a. eine Anhebung und Ausweitung der Mütterrenten, finanziert von allen Steuerzahlern und nicht nur durch die Versicherten. Die Zuschüsse an die DRV für versicherungsfremde Renten sind kostendeckend aus dem Bundeshaushalt zu erstatten.
Flexibilität in der Rente ermöglichen
Wir setzen uns für eine Rentenpolitik ein, die den individuellen Lebenslagen der Menschen gerecht wird. Deshalb fordern wir die Einführung flexiblerer Rentenmodelle, die es den Bürgern erlaubt, je nach persönlicher Situation früher oder später in den Ruhestand zu gehen. Diese Flexibilität soll sicherstellen, dass jeder selbst entscheiden kann, wann der richtige Zeitpunkt für den Renteneintritt gekommen ist, und so die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft berücksichtigt werden.
Renteneintrittsalter nicht erhöhen
Wir sprechen uns klar gegen eine Erhöhung des Rentenalters aus. Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sollen die Möglichkeit haben, ihren Ruhestand in Würde und Sicherheit zu genießen. Nach 45 Beitragsjahren muss die volle Rentenhöhe abschlagsfrei garantiert sein. Das Rentenniveau darf nicht unter 48% fallen. Statt das Rentenalter anzuheben, setzen wir uns für alternative Maßnahmen zur Stabilisierung der Rentensysteme ein, die den Bedürfnissen der älteren Generation gerecht werden. Viele Menschen sind auch nach Erreichen des Rentenalters noch rüstig und umtriebig genug, um wenigstens zeitweilig einer Tätigkeit für unsere Gesellschaft nachzugehen. Sei es im Ehrenamt, in der eigenen Familie, der Nachbarschaftshilfe oder am Arbeitsmarkt. Wir wollen das wertvolle Potenzial unserer älteren Generation gezielt unterstützen und Hürden für diese Tätigkeiten abbauen. Altersbegrenzung zum Beispiel bei den Feuerwehren sollen bedarfsgerecht aufgehoben, unbürokratische Möglichkeiten für lokale Pflegenetzwerke geschaffen werden. Wir fordern eine steuerfreie Hinzuverdienstmöglichkeit für Rentner und Pensionäre in Höhe von 2000 € pro Monat. Dies sichert auch wertvolles Fachwissen für unsere Unternehmen und wirkt dem Fachkräftemangel gezielt entgegen.
Doppelbesteuerung von Renten abschaffen
Wir fordern die Abschaffung der Doppelbesteuerung von Renten. Es ist ungerecht, dass Rentner, die während ihres Erwerbslebens bereits Steuern gezahlt haben, im Alter nochmals zur Kasse gebeten werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Renten fair und gerecht besteuert werden, ohne dass es zu einer doppelten Belastung kommt. Jeder Mensch soll im Alter die Früchte seiner Arbeit ohne unnötige finanzielle Belastungen genießen können.
Rente sichern
Wir wollen die gesetzliche, betriebliche und freiwillige Vorsorge so aufstellen, dass wieder ein möglichst hoher Rentenanspruch sichergestellt wird und ein Absinken des Rentenniveaus der Vergangenheit angehört. Die gesetzliche Rentenversicherung soll maßgeblich den Erhalt des Lebensstandards gewährleisten. Bei der Verwendung von Beiträgen und Steuermitteln ist eine größtmögliche Transparenz herzustellen. Es muss sichergestellt werden, dass die betriebliche und private Vorsorge vom Staat honoriert wird. So stellt z. B. Kanada Kapitalerträge für das private Altersvorsorgekonto steuer- und abgabenfrei. Kapital darf erst mit Eintritt in die Rente daraus entnommen werden.
Doppelverbeitragung abschaffen
Wir fordern in Zusammenarbeit mit dem Verein der Direktversicherungs¬geschädigten endlich eine Lösung für Millionen von Betroffenen, die auf eine sozialabgabenfreie Auszahlung von Direktversicherungen vertrauen durften. Wir wollen die Abschaffung der Doppelverbeitragung auf Direktversicherungen und Betriebsrenten zur Kranken- und Pflegeversicherung und eine Entschädigung der Direktversicherungsgeschädigten erreichen.
Anerkennung von rentenrechtlichen Zeiten
Wir fordern die gegenseitige Anerkennung von allen rentenrechtlichen Zeiten in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, der gesetzlichen Rentenversicherung und in der Beamtenversorgung, um eine gerechte Bewertung der Lebensarbeitszeit abzubilden.