Die Frage des Zentralklinikums bewegt die Menschen in Baden-Baden und Rastatt. Verschiedene Freie Wähler Gruppierungen haben unterschiedliche Meinungen zum Erhalt der Klinikstandorte geäußert. Wie steht die Partei generell zu diesem Thema?
Das Thema Gesundheitsversorgung hat aber viele weitere akute Probleme, die sofort auf die Tagesordnung gehören.
Defizit der gesetzlichen Krankenkassen
Ein wesentlicher Grund für das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen ist die Belastung durch Bürgergeldempfänger, deren Gesundheitskosten die gesetzlichen Versicherungen übernehmen, dafür aber eine viel zu geringe Pauschale aus Steuergeldern vom Bund erhalten. Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen sind daher zu einem Großteil aufgebraucht und liegen unter der vorgesehenen Mindestreserve – bei der DAK würden sie nur den Bedarf für 2,5 Tage abdecken. Der DAK-Chef fordert deshalb massive Beitragserhöhungen” – andernfalls droht eine Insolvenzwelle.
Die fortschreitende Überalterung der Gesellschaft wird die Kosten weiter antreiben, während auch Karl Lauterbachs Krankenhausreform den Kassen teuer zu stehen kommt. Für die im November vom Bundesrat angenommene Reform sollen über zehn Jahre lang 50 Milliarden Euro für die Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft bereitgestellt werden – die Hälfte von den Ländern, die andere von den gesetzlichen Krankenkassen
Personal im Gesundheitswesen
Aktuell sind in Nordbaden fast 25% der tätigen Allgemeinärzte über 65 Jahre alt. Zu unserem Glück arbeiten sie noch weiter. Aber fast 50% der praktizierten niedergelassenen Allgemeinärzte in Nordbaden erreichen aber in den nächsten 5 Jahren das Rentenalter. (Quelle: Altersstrukurdaten der Ärztekammer). Wir bilden viel zu wenige Ärzte aus: In Baden-Württemberg gibt es seit Wintersemester 2021/22 rund 1700 Studienanfängerplätze im Land. Die Ausbildung bis zum Facharzt dauert ca. 8 Jahre.
Wir haben also absehbar zu wenig Personal im Gesundheitswesen. Glücklicherweise sind in der vergangenen Dekade 115000 Ärztinnen und Ärzte nach Deutschland zugewandert und haben unseren zu geringe Zahl ausgebildeter Mediziner ausgeglichen und stellen nun knapp ein Viertel der Ärzteschaft.
Wir müssen also dringend unsere eigene Ausbildung im Gesundheitswesen stärken und ein weltoffenes Land bleiben, das auch für qualifizierte Zuwanderer aus aller Welt attraktiv bleibt.
Wählen sie deshalb morgen Freie Wähler!